Am 24. März fand in der Würmtalhalle in Mühlhausen die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Tiefenbronn statt. Vor voll besetzten Reihen konnte Kommandant Marcel Regelmann von insgesamt 39 Einsätzen im Jahr 2017 berichten. Das sind drei Einsätze mehr als im Jahr 2016.

Der erste Einsatz war bereits am 4. Januar. Hier musste die Abteilung Lehningen zu einem Verkehrsunfall ausrücken. Ein Pizzalieferdienstfahrzeug hatte die Fahrbahn von Neuhausen kommend verlassen, rammte ein Schild und kam auf der Böschung zum Liegen. Es musste die Einsatzstelle abgesichert und auslaufende Betriebsstoffe aufgenommen werden. Das Jahr 2017 war durch Tage geprägt, an denen die Feuerwehr gleich zu mehreren Einsätzen alarmiert wurde. Insgesamt teilten sich die Einsätze in 3 Brände, 26 technische Hilfeleistungen, 7 sonstige Einsätze bzw. Fehl- oder böswillige Alarme und 3 Überlandeinsätze auf.

Zu den technischen Hilfeleistungen zählte auch ein Verkehrsunfall am 18. April, bei dem ein Fahrer von Tiefenbronn in Richtung Mühlhausen die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Er kam rechts von der Straße ab, streifte einige Bäume und kam letztendlich auf einem Acker zum Stehen. Mittels hydraulischem Rettungsgerät wurde ein großer Zugang am Fahrzeug geschaffen, sodass der schwer verletzte Fahrer schonend aus seinem verunfallten PKW befreit werden konnte. Anschließend wurde er mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen.

Das Thema Brandbekämpfung war 2017 nicht sonderlich gefragt. So mussten auf eigener Gemarkung lediglich ein Mülleimer in Tiefenbronn und ein Schnittgutbehälter auf dem Häckselplatz gelöscht werden. Der Verdacht auf einen Brand in einem Restaurant erwies sich nach intensiver Überprüfung nicht.

Im Bereich der Beschaffungen wurde im vergangenen Jahr ein großer Teil des Etats für neue Schutzausrüstung und Alarmmeldeempfänger benötigt. Die größten Einzelpositionen waren jedoch hydraulische Rettungsgeräte und drei Wärmebildkameras. Durch die Erarbeitung eines geschickten Konzeptes konnten hier, im Vergleich zum Haushaltsansatz rund 13.000,- € eingespart werden.

Es fanden wieder zahlreiche Übungs- und Arbeitsdienste statt. Um die Zusammenarbeit der Abteilungen zu stärken wurden auch gemeinsame Übungen organisiert.

Bei der Schauübung am 21. Oktober im Kindergarten in Mühlhausen, bei dem zahlreiche Kinder anwesend waren, konnte sich die Bevölkerung ein Bild von der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Tiefenbronn machen. Ziel dieser Übung war jedoch auch für die Feuerwehr das Kennenlernen des Gebäudes nach den Umbaumaßnahmen und für die Mitarbeiterinnen des Kindergartens das schnelle Evakuieren des Kindergartens bei einem Brandfall.

Seit vielen Jahren zum ersten Mal wieder ertönten am 28. Oktober 2017 die Sirenen in den drei Ortsteilen. Diese Sirenenprobe fand nicht nur in Tiefenbronn, sondern im gesamten Enzkreis und der Stadt Pforzheim statt. In Tiefenbronn wurde auch überprüft, wo die Sirenen überall hörbar sind und wo nicht.

Marcel Regelmann stellte kurz die neue Homepage der Freiwilligen Feuerwehr Tiefenbronn vor, welche in den letzten Monaten erstellt wurde und seit Ende März dieses Jahres online ist. Dank ging hier an Tanja Schoch für die Koordination und die Firma Avanovum aus Pforzheim für die technische Umsetzung. Des Weiteren galt ein sehr großer Dank Miriam Dostal von der Firma Creativ-Werbung in Mühlhausen, welche für die Konzeption und Gestaltung zuständig war und sich die Arbeit nicht im vollem Umfang hat honorieren lassen, da sie die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehr schätzt und somit etwas unterstützen wollte.

Des Weiteren wurde die Versammlung über den aktuellen Stand des Feuerwehr Bedarfsplanes und der geplanten Gemeindepartnerschaft mit der Gemeinde Frasne in Frankreich informiert.

Erfolgreich erwies sich das Jahr 2017 im Bereich Lehrgänge und Weiterbildungen. So absolvierten die Kameraden Sven Baumbach, Fritz Bommer, Simon Necker, Alexander Rust, Florian Spudic und Tim Wein ein internes Atemschutzseminar.

An Heißausbildungen, welche vom Landratsamt Enzkreis in einer mobilen Brandübungsanlage organisiert wurden, nahmen Michael Conle, Andreas Gerlich, Benjamin Hamann, Marcel Necker, Simon Necker, Meike Peter, Stefan Schoch, Martin Stehle und Manuel Weiss teil.

Des Weiteren fand eine Heißausbildung in einer holzbefeuerten Übungsanlage in Altensteig statt, an der Kevin Claus, Kevin Ehlers, Christian Gall, Dennis Gann, Michael Maurer, Marcel Necker, Simon Necker, Marvin Pfeiffer und Alexander Rust teilgenommen haben.

An einem eintägigen Seminar „Umgang mit sexuellen Grenzverletzungen und Übergriffen“ unter der Schirmherrschaft des DRK Pforzheim nahmen die Kameradinnen Vanessa Gann, Tanja Schoch und Kamerad Thomas Etzel teil.

Tanja Schoch hat einen Workshop zum Thema Führen von Jugendfeuerwehren, welcher von der Landes- Jugendfeuerwehr durchgeführt wurde besucht.

An einem zweitägigen Seminar von der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg zur Führungskompetenz nahm Kommandant Marcel Regelmann teil.

Die Arbeit der Jugendfeuerwehr wurde wieder besonders hervorgehoben. Durch einen ausgewogenen Dienstplan mit Mischung aus feuerwehrtechnischen Übungen und sonstigen Aktivitäten, wie einer Führung durch die Integrierte Leitstelle in Pforzheim und einem Besuch der Eisdisco im Polarion ist die Anziehungskraft der Jugendfeuerwehr weiterhin ungebrochen. 2017 konnten stolze 19 Neuzugänge verzeichnet werden. So wurde im vergangenen Jahr mit 55 Jugendlichen ein neuer Mitgliederrekord seit der Gründung der Jugendfeuerwehr im Jahre 1976 aufgestellt. Beim Pokalwettkampf, welcher im Rahmen des Kreisjugendfeuerwehrtages in Gräfenhausen stattfand, hat die Jugendfeuerwehr Tiefenbronn mit drei Gruppen ihr Können unter Beweis gestellt. Die Gruppen unter 14 Jahren erreichten den vierten und siebten Platz. Die Gruppe ab 15 Jahren belegte den dritten Platz und konnte sich so auf dem Podium zeigen. Beim sogenannten Juxpokal, einem Wettkampf bei dem eine Teamaufgabe gelöst werden muss, wurde sogar der erste Platz belegt. Des Weiteren fand für die Jugendlichen über 14 Jahre im vergangenen Jahr ein ganz besonderer Wettkampf, die Abnahme der Leistungsspange in Renningen statt. Hier werden die fünf Disziplinen Kugelstoßen, 1.500-Meter-Staffellauf, Fragen über Feuerwehr- und Allgemeinwissen, ein Löschangriff und eine Schnelligkeitsübung bewertet. Dieses Abzeichen ist die höchste Auszeichnung für einen Jugendfeuerwehrangehörigen in Deutschland. In den Sommerferien wurde von der Jugendfeuerwehr wieder im Rahmen des Tiefenbronner Kinderferienprogramms eine Feuerwehrolympiade veranstaltet. Ein Highlight des Jahres war der 24 Stunden Dienst, bei dem die Lammscheuer zu einer Feuerwehrwache mit Leitstelle, Schlafsälen und Aufenthaltsräumen umfunktioniert wurde. Immer wieder ertönte ein lauter Alarmton durch die Feuerwache und signalisierte so, dass ein Einsatz anstand. Schnell wurden die Fahrzeuge besetzt und man eilte zum Einsatzort.

Für regen Dienstbesuch erhielten zahlreiche Jugendliche einen angesagten Turnbeutel.


Durch die gute Jugendarbeit konnten Lara Pfeiffer, Dominik Schöner, Hendrik Stehle und Louisa Wein in die Einsatzabteilung übernommen werden. Als Quereinsteiger konnten Nils Baumbach, Sven Baumbach, Daniel Portela und Steffen Seliger für die Einsatzmannschaft gewonnen werden.


Somit umfasste die Gesamtwehr Tiefenbronn zum 31.12.2017 197 Angehörige, 105 Angehörige der Einsatzabteilung, 37 Männer und Frauen in den Altersabteilungen und 55 Jugendliche, hiervon 17 Mädchen.

Ein etwas langatmiger Tagesordnungspunkt waren die Wahlen bei dieser Hauptversammlung. In den Ämtern auf weitere fünf Jahre bestätigt wurde Marcel Wild als Kassenverwalter, Martin Stehle als Schriftführer, Tanja Schoch als Jugendfeuerwehrwart und Kevin Claus als stellvertretender Jugendfeuerwehrwart. Des Weiteren wurden Bernhard Gann, Bernd Schmid und Benjamin Willinger als Ausschuss- Beisitzer im Amt bestätigt.

Dank ging nicht nur an Bürgermeister Frank Spottek und den Gemeinderat. Auch seinen Jugendbetreuern, den Abteilungskommandanten und allen anderen Funktionsträgern dankte Kommandant Regelmann für die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit. Das Jahr 2017 war auch für ihn, mit der Geburt seines Sohnes Finn, ein besonderes Jahr in dem sich der Lebensalltag etwas verändert hat.


Nach dem Bericht von Marcel Regelmann, dem Bericht des Schriftführers Martin Stehle, dem Kassenbericht von Marcel Wild und dem Bericht des Jugendfeuerwehrwarts Tanja Schoch führte Gemeinderat Stefan Kunle die Entlastung der Verwaltung durch, welche einstimmig erfolgte. Er dankte der Gesamtwehr Tiefenbronn für die im Jahr 2017 geleistete Arbeit zum Wohle der Tiefenbronner Bevölkerung. Sie sind 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag einsatzbereit. Das ist keine Selbstverständlichkeit so einem „Hobby“ nachzugehen und aller Ehren wert, so Kunle. Deshalb muss eine Unterstützung der Feuerwehr durch die Gemeinde ebenfalls eine Selbstverständlichkeit sein. Er versicherte, dass sich der Gemeinderat auch in Zukunft für die Feuerwehr einsetzen wird. Gemeinderat Kunle ist stolz, in einem Ort zu wohnen, wo es eine so gut funktionierende Feuerwehr gibt. Das hat er bei einem Brand im eigenen Gebäude Anfang März selbst miterlebt. Er lobte hier den besonnenen Vorgang bei diesem Einsatz.

Bürgermeister Frank Spottek begann seine Grußworte mit dem Zitat von Erich Kästner „es gibt nichts Gutes außer man tut es“. Er dankte der gesamten Wehr im Namen der fast 5400 Einwohner der Gemeinde Tiefenbronn. Es ist nicht selbstverständlich, wie Sie sich seit Jahr und Tag für die Mitbürger von Tiefenbronn und die Allgemeinheit einsetzen, so der Bürgermeister. Darum wissen die Bürger und der Gemeinderat, was sie an der Feuerwehr haben. Die Gemeinde wird sich auch in Zukunft für die Feuerwehr einsetzen. Aktuell ist man dabei, den Feuerwehrbedarfsplan zu Ende zu bringen. Hier fand erst kürzlich eine Besprechung mit Kreisbrandmeister Spielvogel statt. Damit eine Feuerwehr gut funktionieren kann benötigt sie auch in Zukunft eine gute und vor allem abgestimmte Ausstattung. Lobenswert wurde die Zusammenarbeit zwischen dem DRK Ortsverein Tiefenbronn und der Feuerwehr erwähnt. Die Hilfsorganisationen ergänzen sich gegenseitig und man vertraut sich blind, so der Bürgermeister. Das habe man auch bei der letztjährigen Schauübung der Gesamtwehr Tiefenbronn zusammen mit der Drehleiter der Feuerwehr Heimsheim und der Führungsunterstützungseinheit sowie dem DRK Ortsverein Tiefenbronn gesehen. Er dankte für den Einsatz und die absolvierten Fort- und Weiterbildungen im vergangenen Jahr. Beim 1. Bürgerempfang der Gemeinde Tiefenbronn im Januar konnten 17 Kameraden mit den Bürgernadeln in Bronze, Silber und Gold geehrt werden. Frank Spottek dankte auch den Jugendlichen „ihr seid super, macht weiter so“. Aber auch die Dienste der Alterskameraden in der Vergangenheit wurden gewürdigt. Er überreichte Kommandant Regelmann einen Essensgutschein in einer Tiefenbronner Gaststätte als Dank für die geleistete Arbeit im Jahr 2017. Für das Jahr 2018 wünschte er eine gute und gesunde Rückkehr von den Einsätzen.

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Manfred Wankmüller musste als erstes feststellen, dass sich nicht jeder Bürgermeister der Enzkreis- Gemeinden so herzlich bei der Feuerwehr für die geleistete Arbeit bedankt. Des Weiteren lobte er die vielen Gemeinderäte für ihre Anwesenheit. Auch dies sei nicht überall so. Er bedankte sich für die vorbildliche Jugendarbeit, denn nur so gelingt es 8 Mitglieder in die Einsatzabteilung zu übernehmen. Von Großschadenslagen ist der Landkreis im Jahr 2017 zum Glück verschont geblieben. Manfred Wankmüller erläuterte detailliert, was sich mit der neuen Alarm- und Ausrückeordnung alles ändern wird. Hier müssen dann auch die gesamten Meldeempfänger entsprechend umprogrammiert werden. Ziel dieser Umstellung soll eine maßvolle und bessere Alarmierung sein, wovon auch die Integrierte Leitstelle in Pforzheim profitieren soll. Getestet wird diese neue Alarm- und Ausrückeordnung aktuell von den Feuerwehren Remchingen und Knittlingen.

Auch bei den Führungsunterstützungseinheiten wird es in diesem Jahr Änderungen geben. Diese soll zukünftig aus anderen Alarmzonen kommen und auch andere Aufgaben bekommen. Sehr positiv sind die Rückmeldungen zur „Grundausbildung lang“. Somit wird diese Lehrgangsform auch 2018 wieder mit aufgenommen. Manfred Wankmüller beendete sein Grußwort mit den Worten „Ich bedanke mich bei Ihnen für das, was Sie im Jahr 2017 geleistet haben. Bleiben Sie weiterhin der Feuerwehr treu und passen Sie auf sich auf“.

Der Vorsitzende des Feuerwehrverbandes Enzkreis Markus Haberstroh dankte für die Unterstützung des Verbandes durch die Feuerwehr Tiefenbronn. Im Jahr 2017 wurden vom Verband ein Lehrgang für Drehleitermaschinisten und ein Lehrgang zum Thema Technische Hilfe angeboten. Damit bei solchen Lehrgängen eine intensive Ausbildung gewährleistet werden kann ist die Teilnehmerzahl pro Lehrgang auf 10 bis maximal 15 Personen begrenzt. Bei den Freiwilligen Feuerwehren handelt es sich um die einzige kommunale ehrenamtliche Pflichtaufgabe einer Gemeinde. Umso wichtiger ist es die Feuerwehren bei den stetig wachsenden Verwaltungsaufgaben zu unterstützen. Mittlerweile haben 50% der Gemeinden einen Feuerwehr- Sachbearbeiter. Leider kennen sich jedoch die meisten Sachbearbeiter nicht detailliert mit dem Feuerwehrwesen aus, da sie nicht selbst einer Feuerwehr angehören. Im vergangenen Jahr konnte auch, erstmals mit Unterstützung des Gemeindeverbandes, eine Empfehlung über die Höhe der Entschädigungen im Feuerwehrwesen ausgearbeitet werden. Im Jahr 2018 will man vom Feuerwehrverband Enzkreis die Jugendfeuerwehren verstärkt begleiten. Auch sollen ein ABC- Lehrgang und weitere Lehrgänge angeboten werden, so Haberstroh. Des Weiteren findet in diesem Jahr das Kreisjugendfeuerwehrzeltlager mit einem neuen Konzept in Conweiler statt. Aktuell werden die Ehrungsrichtlinien angepasst und sind kurz vor dem Abschluss.

Der Vorsitzende des DRK Ortsverein Tiefenbronn, Joachim Gerlich, bedankte sich für die hervorragende und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Jahr 2017.

Nicht allzu lang war die Liste der Beförderungen und Ehrungen.

Zum Oberfeuerwehrmann konnte Marcel Regelmann Jann Eisele, Simon Gabler, Marco Langhorst, Marius Maurer und Alexander Rust ernennen.

Matthias Eisele, Onno Grönheim und Guido Hering wurden zum Hauptfeuerwehrmann befördert.


Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde Hans Bukowski durch die Gemeinde Tiefenbronn geehrt.


Durch den stellvertretenden Kreisbrandmeister Manfred Wankmüller wurde für 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst Bernd Läpple und Walter Stehle geehrt.

Von links nach rechts: Bürgermeister Frank Spottek, Kommandant Marcel Regelmann, Stellvertretender Kreisbrandmeister Manfred Wankmüller, Hans Bukowski, Walter Stehle, Bernd Läpple, Abteilungskommandant Mühlhausen Norman Gall und Vorsitzender des Feuerwehrverbandes Enzkreis Markus Haberstroh

Unter Punkt Verschiedenes gab Abteilungskommandant Simon Jost den Termin für das geplante Fest zum 25-jährigen Bestehen der Lammscheuer in Tiefenbronn als Feuerwehrhaus und Haus der Vereine bekannt. Dieses große Fest wird am Wochenende vom 25. bis 26. August 2018 stattfinden.

Martin Stehle
Schriftführer
 

Bilder © Florian Ritschel und Johannes Gall

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